Ein Held, bzw. Helden werden geschmiedet, so wie ein Schmied Metall bearbeitet

Die Welt braucht Helden: Diese 3 Dinge sind eine wahre Helden-Schmiede!

Helden sind inspirierend, machen Mut und geben Hoffnung! Wir schauen Filme und lesen Bücher über sie. Manche sind freierfunden, andere gab es wirklich. Doch: Ein Held wird nicht geborgen, ein Held wird gemacht. Oder besser: Helden werden geschmiedet!

  1. Helden-Schmiede: SCHWIERIGKEITEN
  2. Helden-Schmiede: DAS LEBEN
  3. Helden-Schmiede: BEZIEHUNGEN

1. Helden-Schmiede: SCHWIERIGKEITEN

Wenn wir die Kirchengeschichte betrachten erkennen wir schnell, dass viele der Männer und Frauen die heute als Helden und Heldinnen gelten, grosse Schwierigkeiten bewältigen mussten.

Ich erzähle folgendes Beispiel nur kurz zusammengefasst im Wissen, dass auch Calvin seine Schattenseiten hatte.

Von René Boyvin (1525 ?-1598 ?) - Bibliothèque de Genève, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5404305

Weil Johannes Calvin während der Reformation an Ostern 1538 trotz eines Verbots die Osterpredigt hielt, musste er Genf auf Geheiß des Stadtrates umgehend verlassen. Die folgenden drei Jahre verbrachte er in Basel und Straßburg.

Schon seine Zeitgenossen vermuteten, dass Calvin durch sein immenses Arbeitsvolumen seine Gesundheit früh ruinierte. Krankheiten waren ein ständig wiederkehrendes Thema in seinen Briefwechseln: Tuberkulose, Rheumatismus, Nierensteine und Darmstörungen.

Gut möglich, dass er aufgrund seiner körperlichen Schwäche zögerte, wieder nach Genf zurückzukehren, um sein Werk dort weiterzuführen. Denn seine Anhänger waren immer noch zahlreich, gewannen an politischem Einfluss und konnten seine Rückkehr durchsetzen. Schlussendlich nahm Calvin die Einladung des Genfer Stadtrates an und kehrte (vielleicht etwas widerwillig?!) nach Genf zurück. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich leider immer mehr, bis er 1564 im Alter von nur 55 Jahren starb.

Calvin war ein Held, denn er blieb seiner Berufung trotz Krankheit treu, liess sich von diesen Schwierigkeiten zum Helden schmieden und ging als Begründer des Calvinismus in die Geschichte ein!

Schwierigkeiten sind immer auch Möglichkeiten. Ich weiss, das willst du nicht hören… Aber ich möchte dich daran erinnern, dass du kein Opfer deiner Umstände bist und dass Gott es immer gut mit dir meint!

Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten.

Römer 8,28

2. Helden-Schmiede: DAS LEBEN

Manchmal kommt es mir vor, als wäre Jesus der erste Erlebnispädagoge gewesen. Diese Art des Lernens zielt darauf ab, jemandem etwas durch ein Erlebnis beizubringen. Meine Erfahrung ist, dass ich auf diese Weise erlernte Dinge danach nicht nur im Kopf verstanden habe, sondern sie auch im Herzen fühlen kann.

In anderen Worten: Durch ein Erlebnis rutscht eine Erkenntnis vom Kopf ins Herz. Und überwindet so die bekanntlich „längsten 30 Zentimeter“ (die Distanz zwischen Kopf und Herz, bzw. zwischen Verstand und Fühlen). Und dieses Prinzip wendet Jesus an, um dich zum Helden zu machen!

Ein Held, bzw. Helden werden nicht geboren, sondern werden geschmiedet.

Jesus scheint es wichtig gewesen zu sein, nicht nur den Intellekt, sondern eben auch die Herzen seiner Jünger zu erreichen. Denn in der Bergpredigt (Matthäus 5-7) fordert er seine Zuhörer immer wieder dazu auf, nicht nur zu hören, sondern eben auch zu handeln und den Glauben in die Tat umzusetzen.

Jesus ging wahrscheinlich davon aus, dass es seinem jüdischen Publikum nicht an Wissen ÜBER Gott, sondern an Erlebnissen MIT Gott mangelte. 

Darum ist es interessant zu beobachten, wie Jesus seinen Jüngern den Glauben weitergab. Immer wieder schien Jesus bewusst Situationen zu schaffen, in denen seine Jünger Gott erleben konnten, damit ihr Glaube vom Kopf ins Herz rutschte: »Sie (die Apostel) sollten ständig bei ihm bleiben und von ihm lernen« (Markus 3:14a).

7 Beispiele, wie Jesus Helden schmiedet:

Als Jesus auf einem Boot einschlief und ein Sturm aufzog, zeigte er seinen Jüngern seine göttliche Macht, indem er durch ein Wunder den Wind beruhigte. Die Jünger ERLEBTEN, dass sie sich vor nichts fürchten müssen, wenn Jesus bei ihnen ist (Matthäus 8,23-27).

Als Jesus an einem Sabbat einen Kranken heilte, verärgerte das die Pharisäer sehr, denn es war einem jüdischen Rabbi nicht gestattet, an diesem heiligen Tag zu heilen (Matthäus 12,9-14). Jesus zeigte eindrücklich Gottes Prioritäten auf; dass es nämlich besser war zu helfen, als sich blind ans Gesetz zu halten. Die Jünger ERLEBTEN, dass der Sabbat für den Menschen gemacht ist und nicht umgekehrt. Und somit auch, dass das Gesetz uns Menschen dienen soll – nicht wir dem Gesetz.

Als Jesus die Ehebrecherin mit den Worten: »Geh und sündige nicht mehr«, begnadigte, zeigte er seine Mission: Er war gekommen, um Menschen zu retten, nicht um sie zu verurteilen. Die Frau und die Jünger ERLEBTEN, dass bei Jesus jeder eine Chance hat (Johannes 8,1-11)!

Als Jesus mit unbeliebten Leuten bei einem Zöllner zu Gast war, zeigte er, wie wichtig Gott die Gemeinschaft mit uns ist. Die Jünger ERLEBTEN, wie wertvoll es ist, wenn Menschen zusammenkommen und Gemeinschaft mit Gott haben (Matthäus 9,10-13).

Als am dritten Tag nach der Kreuzigung zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus waren und Jesus begegneten, zeigte er ihnen, dass er auferstanden war. Die Jünger ERLEBTEN, dass Jesus nicht einfach ein weiterer Prophet war, sondern erkannten, dass er Gott ist (Lukas 24,13-34).

Als die Jünger nach einer erfolglosen Nacht auf dem See der Aufforderung Jesu folgten, ihre Netze auch noch auf der anderen Seite des Bootes auszuwerfen, erinnerte er sie an ihren Auftrag, Menschen zu fischen. Die Jünger ERLEBTEN, dass es sich lohnte, auf Gottes Stimme zu hören (Johannes 21,1-14).

Als der himmlische Vater an Pfingsten seinen Geist großzügig über die Menschen kommen ließ, zeigte er, dass die Prophetien über Jesus wahr sind. Die Jünger ERLEBTEN, dass Gott ab sofort in der Gemeinschaft unter uns Christen anwesend ist (Apostelgeschichte 2,1-13).

Was hast du schon alles mit Jesus erlebt? Und welche Wahrheiten sind so auch in deinem Herzen und Fühlen angekommen?

3. Helden-Schmiede: BEZIEHUNGEN

Andere Menschen spielen in unserer persönlichen Entwicklung eine grosse Rolle:

„Ich kenne viele gute Bibelübersetzungen. Aber die beste Übersetzung verdanke ich meiner Mutter. Sie übersetzte mir die Bibel in das Leben.“ Quelle unbekannt

Ein Mensch wird zum Held, bzw. zum Helden, auch indem er von nahen Verwandten geformt wird.
Immer wieder höre ich von Menschen, dass ihnen ihre Grossmütter den Glauben weitergegeben haben und somit eine entscheidende Rolle in ihrem religiösen Leben einnahmen.

Ob Grossmütter, Freunde, Eltern oder auch der Chef am Arbeitsplatz: Wir brauchen Menschen, die uns zu Helden machen! Ich bin mir sicher, dass es solche auch in deinem Umfeld gibt. Oft realisieren wir deren Einfluss allerdings erst im Rückblick.

Einzelne sind uns unbewusst zu Vorbildern geworden, während wir andere ganz Bewusst ausgewählt haben: „So will ich auch mal sein!“.

Meine Glaubenshelden:

Zu meinem Freundeskreis zählen zwei pensionierte evangelische Pfarrer. Beide lieben Gott, trotz persönlichem Leid: Der eine fiel während des ersten Corona-Lockdowns im Jahr 2020 in eine Depression. Der andere hat körperliche Herausforderungen. Aber beide sind immer noch von Gott begeistert, sie haben nie aufgehört, Mut aus der Beziehung zu ihm zu schöpfen und ihm trotz allem zu vertrauen.

Eine Freundin von uns hat mehrere Jahre unter starken Depressionen gelitten. Sie hat die Beziehung zum himmlischen Vater nicht aufgegeben und arbeitet heute erfolgreich in der Erwachsenenbildung.

Ein Freund leidet noch heute unter den Konsequenzen seines jahrelangen Drogenkonsums. Zusätzlich bekam er mehrfach Corona und hatte noch Monate später mit den Folgen dieser fiesen Grippe zu kämpfen. Er ist körperlich zwar stark eingeschränkt, vertraut aber weiterhin auf Gott und dessen Unterstützung, dass er ihm alles Nötige geben wird, um auch mit reduzierten Möglichkeiten den Randständigen und Süchtigen unserer Gesellschaft zu dienen.

All diese Menschen wissen, was es heißt, ganz unten zu sein und ihren Glauben an Gott nicht aufzugeben. Sie sind meine persönlichen Glaubenshelden, weil sie an der Liebe Gottes festhalten! Bestimmt kennst auch du solche Personen. Oder vielleicht bist du in deinen aktuellen Umständen selbst ein Vorbild für andere?

Kommentare

2 Antworten zu „Die Welt braucht Helden: Diese 3 Dinge sind eine wahre Helden-Schmiede!“

  1. Avatar von Susanne
    Susanne

    Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten.
    Römer 8,28

    Du bist da mein Held, Reto.
    Ich weiss, es gibt keine alternative, ausser bei Gott zu bleiben.
    Aber das empfinde ich als Mut,
    hin-durch ( ohne sicht ) zu vertrauen.

    Sind Helden einsam?

    👋🏻 Susanne

    1. Avatar von Reto Kaltbrunner

      Danke Susanne! Ich würde nicht sagen, dass Helden einsam sind. Sie sind vielleicht zeitweise alleine unterwegs, aber nicht unbedingt einsam.

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