Egal – Hauptsache du lebst dein Männerleben! Fühlst du es? Neues, wirkliches, echtes und ewiges Leben kann nur erhalten, wer gestorben ist – sagt Jesus:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.“
Johannes 12,24&25 Elberfelder Bibel
Sterben um zu leben
„Zu sterben“ bedeutet loszulassen. Wenn „ich mir (oder ‚meiner‘) selbst“ sterbe, durchlebe ich einen Prozess des Loslassens. Dies kennen wir alle, aber vielleicht hast du bis jetzt nur das unangenehme Gefühl erlebt und die Worte dazu noch nicht gekannt.
Du stirbst z.B., wenn du …
- widerwillig einen Kompromiss eingehen musst.
- nicht verstanden wirst.
- scheinbar nicht zu bewältigende Schwierigkeiten erlebst.
- die Umstände dich zwingen, deine Kontrolle loszulassen.
Wir alle müssen lernen, wie wir auf solche Situationen und die damit verbundenen Gefühle reagieren können. Es gibt Kulturen die dafür ein Ritual haben, welches jeder junge Mann durchlaufen muss, bevor er als „Erwachsener“ gilt. Diese Rituale nennt man allgemein „Initiation“.
Ich lege den Fokus auf die Initation als ein Ritual, durch das ein junger Mann in die Welt der Erwachsenen eingeführt wird. Das Ziel dieses Rituals ist, dass der Junge ein Bewusstsein für seine Fähigkeiten, Kraft und die damit verbundene Macht entwickelt. Und dafür, wie er diese zum Segen der Gesellschaft einsetzen kann. Ein Beispiel:
Karli und die Axt
Karli erhält eine grosse, scharfe Axt. Da ihm niemand erklärt, wozu diese gut ist, und wie man damit umzugehen hat, zertrümmert er zum Spass einige Dinge im Haus. Später wird ihm langweilig und er beginnt die Haustiere mit der Axt zu quälen. Karli hat von Gott Kraft und von Menschen ein Werkzeug erhalten. Er ist aber unwissend und unreif und darum zerstörerisch.
Würde ein Erwachsener Karli zeigen, was es bedeutet erwachsen zu werden, wie man als Erwachsener lebt und dass die körperliche und geistige Kraft ein Gottesgeschenk sind, das man für den Dienst an anderen Menschen einsetzen soll, hätte er sich sehr wahrscheinlich ganz anders verhalten.
Und genau darum geht es bei der Initiation – durch Erlebnisse und Vorbilder u.a. folgende Erkenntnisse zu haben:
- Das Leben ist schwer.
- Ich bin nicht so wichtig.
- In meinem Leben geht es nicht um mich.
- Ich habe nicht die Kontrolle.
- Ich werde sterben.
(Quelle: „Endlich Mann werden“ von Richard Rohr)
Solche Lektionen lernen wir Schweizer beispielsweise in der Rekrutenschule, man könnte sie im weitesten Sinne die gesellschaftliche Initiation nennen. Es gibt aber auch eine geistliche Initiation!
In der christlichen Tradition bestätigt ein erwachsener Mensch mit der Wassertaufe, dass er sich selbst gestorben ist und nun zur Ehre Gottes und das Wohl seiner Nächsten leben will. Man könnte die Wassertaufe also die „christliche Initiation“ nennen, oder eben die bewusste Bestätigung dieser.
Seit ca. vier Jahren bin ich nun chronisch krank, dauernd müde und schwach, habe Schmerzen – Krankheit unbekannt, keine Diagnose. Dadurch habe ich alle erwähnten fünf Punkte neu durchlebt. Und ich bin zur Überzeugung gekommen, dass Gott eine Art Erlebnispädagoge ist. Denn ich glaube, dass wir mehr und auch effektiver lernen, in dem wir etwas erleben, als dass wir das selbe durch lesen oder hören lernen können. Dazu habe ich einige spannende Gedanken in meinem Buch aufgeschrieben im Kapitel Wie der Glaube vom Kopf ins Herz rutscht.
Lieber Mann, du hast es einfacher, wenn du die teils sehr schwierigen Lebensprüfungen annimmst, dich nicht länger dagegen wehrst und zeigst, dass du ein wirklicher Held bist: Ein Mann, dem es nicht um sich selbst geht, sondern um das Wohl der Gesellschaft und um die Ehre Gottes. (Und vielleicht ist es an der Zeit, dich taufen zu lassen?)
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