Ja, ich habe die Aussage at least we tried (wenigstens haben wir es probiert) modifiziert. Denn ich glaube, dass wir etwas zu viel Respekt vor dem Scheitern haben…

Vor vielen Jahren wollte ich etwas Neues ausprobieren und habe in der Toskana die Chance genutzt, mich im Windsurfen zu üben. Nach einigem Scheitern habe ich es endlich fertiggebracht das Segel im Wind zu halten und freute mich über diesen Erfolg. Die Warnung, wegen des ablandigen Windes vorsichtig zu sein, ignorierte ich und liess mich aufs offene Meer hinaustragen. Ich war begeistert und verschwendete keinen Gedanken daran, wie ich es wieder gegen den Wind an Land schaffen würde. Als mich dann meine Freunde nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem Tretboot retteten, war ich erschöpft und desillusioniert. Positiv formuliert: Ich habe meine Grenzen auf die harte Tour kennen gelernt.
Rückblickend war diese Aktion lebensgefährlich und leichtsinnig! Gleichzeitig zeigt sie auch meine Einstellung, dass es noch so Vieles gibt, was ausprobiert werden will.
Bist du mutig und bereit ein Risiko einzugehen? Das bedeutet nicht, dass du gleich alles auf eine Karte setzen musst! Ein Risiko sollte man kalkulieren, bevor man sich darauf einlässt – soviel habe ich durch mein Surferlebnis gelernt. Aber trotz aller Berechnungen und Vorkehrungen: Ein Restrisiko bleibt bestehen. Was hilft, dieses zu überwinden?
Ich glaube, es entspricht Gottes Willen, dass wir ab und zu Risiken eingehen.
Und wir gehen tatsächlich täglich (unbewusst) Risiken ein:
- Autofahren (Der Technik, deren Entwicklern und deinem Mechaniker zu vertrauen, ist ein Risiko!)
- Fliegen (Kennst du den Piloten persönlich, dass du ihm dein Leben anvertraust?)
- Essen (Was, wenn der Koch wenig Wert auf Hygiene legt?)
Vertrauen ist die Grundlage, um ein Risiko eingehen zu können. Wer sein Vorhaben zusammen mit dem allmächtigen Gott plant und nach bestem Wissen und Gewissen Gottes Willen tun will, der wird erfolgreich sein. Egal, wie das Resultat aussehen wird! Meine Überzeugung ist, dass „Erfolg“ im biblischen Sinne nicht bedeutet, dass etwas gelingt. Sondern, dass etwas aus dem Vertrauen auf Gott heraus riskiert wird. Dass man ein Risiko eingeht, weil man glaubt, dass Gott auch hinter der Sache steht und einem hilft. Sogar dann, wenn es aus weltlicher Sicht im Scheitern enden würde. Wer mit Gott unterwegs ist, kann mit ihm erfolgreich scheitern.
Jesus fordert uns in seinem Beispiel mit dem König und dessen Verwaltern auf, Risiken einzugehen. Und er sagt zu allen, die ein falschen Gottesbild haben, dass sie wenigstens schlau handeln sollen, wenn sie schon nicht vertrauensvoll mutige Schritte gehen wollen:
„Wenn du schon der Meinung bist, dass ich ein strenger Herr bin, dass ich nehme, was mir nicht gehört, und ernte, was andere gesät haben, warum hast du mein Geld dann nicht zur Bank gebracht? Dann hätte ich immerhin noch Zinsen dafür verlangen können!“
Lukas 19,23 Hoffnung für alle
Bist du bereit, mit Gott zu scheitern?
Kommentar verfassen