Dwight L. Moody (1837-1899)

Dwight L. Moody

„Wenn Verlorene gerettet werden sollen, muss man sie in ihren Winkeln suchen, wo sie sich versteckt halten vor dem Licht Jesu.“

Dwight L. Moody

Dwight L. Moody war unzweifelhaft der gesegnetste Evangelist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Darauf hatte lange nichts hingedeutet. Seine Eltern waren arm, seine Schulbildung mangelhaft. Seine Manieren rüpelhaft. Aber er hatte eine grosse Gabe: Er war leidenschaftlich und konnte andere mit seiner Leidenschaft anstecken.

Bald war er der beste Schuhverkäufer Bostons. Da kommt eines Tages sein Sonntagsschullehrer in sein Schuhgeschäft, legte ihm die Hand auf die Schulter und fragte ihn mitten bei der Arbeit, ob er nicht mit Jesus ernst machen wolle. Moody sprach ein lautes Ja für Jesus aus. Mit 18 Jahren zog Moody nach Boston, um auch dort Schuhe zu verkaufen. Daneben versuchte er es als Helfer in der Sonntagsschule. Die Leitung hatte wegen seiner ungestümen, ungeschliffenen Art Bedenken. Als er dann aber am Sonntag mit 18 barfüssigen und zerlumpten Jungen aufkreuzte, die er von der Strasse aufgelesen hatte, änderten sie ihre Meinung. Moody hatte ein Pony gemietet und durchzog mit diesem die Strassen, um sich die Kinder zusammenzuholen. Bald war der Mann mit dem Pony der populärste Mann weit und breit. Der Dienst Moodys wuchs und wuchs, sodass er sich entschloss, seine Arbeit als Schuhverkäufer aufzugeben und sich ganz der Verkündigung der Frohen Botschaft von Jesus zu widmen. Moody: „Wenn wir die Welt nur fühlen lassen, dass wir sie liebhaben, so wird es bald weniger leere Kirchen geben.“ Sein Wirkungsfeld weitete sich von Jahr zu Jahr aus.

Seine Predigten blieben einfach und verständlich auf das Zentrum des christlichen Glaubens ausgerichtet. Moody: „Wenn ich aufhöre, Jesu Christi stellvertretendes Opfer zu predigen, weiss ich nicht mehr, was ich reden soll.“ Er gab sich immer selbst hinein. Wenn er von der Hölle sprach, dann tat er es nie ohne Tränen in der Stimme. Wo immer er eine Not sah, versuchte er zu helfen. Im amerikanischen Bürgerkrieg half er den Verwundeten durch Tat und Wort. Durch Moody wurden in Chicago Scharen von Samaritern mobilgemacht, um der schreienden Not auf den Kriegsschauplätzen abzuhelfen. Bald erhielt er Einladungen von überall her. Dreimal führte er auch evangelistische Kampagnen in Grossbritannien durch. Nach schwierigem Anfang brach in Newcastle eine Erweckung aus, die sich in der Folge über ganz Schottland und England ausbreitete. Nach Chicago zurückgekehrt errichtete er das Moody Bible Institut. Moody, „Was wir heute brauchen, sind Menschen, die vom Scheitel bis zur Fusssohle an die Bibel glauben, sowohl an das, was sie verstehen, als an das, was sie nicht verstehen. Studiert die Bibel sorgfältig und mit Gebet!“ Gemäss dem Leiter der Bibelschule, R.A. Torrey, war Moody ein grösserer Beter als Evangelist.

Als Höhepunkt seines evangelistischen Dienstes predigte Moody 1893 an der Weltausstellung in Chicago jeden Tag während sechs Monaten an zentralen Orten. Täglich wollten tausende von Menschen aus aller Welt Moody hören. Neidisch sagten Zirkusleute: „Bei unseren Künsten bleibt der Zirkus halb leer, und der da drinnen füllt die grössten Hallen und hat doch nur ein Buch in der Hand.“ Moody blieb zeitlebens der Mann eines Buches, der Bibel.

Quelle: „30 kurze Lebensbilder“ von Hanspeter Nüesch


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